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Creditreform Rating Economic Briefs – März 2024

Auf dem Weg zu einer geldpolitischen Wende

Die europäische Ratingagentur Creditreform Rating hat im neuesten „Economic Briefs“ die globalen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen unter die Lupe genommen und auf Deutschland, den Euroraum, dem Vereinigten Königreich und die USA geblickt.

Die Analysten rechnen für Juni dieses Jahres mit einer beginnenden geldpolitischen Wende durch die Europäische Zentralbank (EZB), da sich die Inflationsraten im Euroraum in einem Abwärtstrend befinden. Zudem erwartet die Ratingagentur, dass der EZB-Hauptrefinanzierungssatz Ende 2024 bei 3,75 % liegen dürfte.

Auch wenn die wirtschaftlichen Prognosen nach unten korrigiert wurden, gehen wir davon aus, dass die Talsohle erreicht ist, und die abnehmende Inflation zu einer Belebung des privaten Konsums beitragen wird. Die sich andeutende Wende bei der Geldpolitik sollte eine weitere Belebung der Inlandsnachfrage im nächsten Jahr ermöglichen. Die Wirtschaftsleistung des Euroraums und auch Deutschlands dürfte im kommenden Jahr dann wieder spürbarer zunehmen. Fabienne Riefer, Head of Public Finance and Economic Research bei der Creditreform Rating AG.

 

Weitere Kernaussagen aus den aktuellen „Economic Briefs“:

1.          Creditreform Rating hat die Prognose für das reale BIP des Euroraums im Jahr 2024 auf

0,6 % nach unten revidiert, da die Wachstumserwartungen insbesondere für Deutschland angesichts einer verschobenen und nur sehr zögerlichen Erholung gesenkt wurden. Dagegen dürfte, gestützt durch die Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung sowie eine niedrigere Inflation, der private Konsum im Laufe des Jahres etwas in Schwung kommen. Zudem könnte die erwartete Wende bei der Geldpolitik eine weitere Belebung der Inlandsnachfrage in den Euroraum-Staaten im nächsten Jahr ermöglichen. Die Ratingagentur geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung der Eurozone im Jahr 2025 um 1,4 % steigen wird.

2.          Die Haushaltskonsolidierung der EU-Staaten kommt weiter voran, doch höhere Finanzierungskosten, die Kosten der Klimapolitik sowie die zum Teil stärkere Fragmentierung des politischen Umfelds stellen weiterhin Herausforderungen dar. Derzeit befinden sich reformierte EU-Fiskalregeln im fortgeschrittenen Stadium des EU-Gesetzgebungsprozesses. Diese sollen letztlich die individuelle Haushaltslage der EU-Mitgliedstaaten stärker berücksichtigen und gleichzeitig darauf abzielen, Anreize für Haushaltsdisziplin aufrechtzuerhalten. Die Regelungen sollen noch in diesem Jahr in Kraft treten und für die Haushaltsplanung 2025 der Mitgliedstaaten Anwendung finden.

3.          Angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche im Winterhalbjahr 2023/2024 hat Creditreform Rating die Prognose für das reale BIP Deutschlands für 2024 deutlich auf 0,1 % gesenkt. Vor dem Hintergrund einer verzögerten Erholung rechnen die Analysten damit, dass das reale BIP gestützt durch die Erholung des privaten Konsums um 1,2 % im Jahr 2025 wachsen wird. Während Investitionen in den Bausektor auch im Laufe des Jahres 2024 weiterhin stark beeinträchtigt sein dürften, könnte die voraussichtlich bald einsetzende Lockerung der Geldpolitik für eine Belebung im Jahr 2025 sorgen – auch mit Blick auf die Nettoexporte. Zahlungsausfälle deutscher Unternehmen dürften vorerst weiter zunehmen, wobei der Druck im kommenden Jahr nachlassen könnte.

4.          Der abnehmende Inflationsdruck dürfte in diesem Jahr eine Lockerung der Geldpolitik im Vereinigten Königreich ermöglichen, was eine allmähliche Erholung der Binnennachfrage unterstützen sollte. Hierzu könnte auch eine kürzlich angekündigte zusätzliche Entlastung der privaten Haushalte beitragen. Creditreform Rating geht davon aus, dass das britische BIP im Jahr 2024 nur leicht um 0,3 % steigen wird, was einer Senkung der bisherigen Prognosen entspricht. 2025 dürfte sich das Wachstum auf 1,4 % beschleunigen. Inzwischen erwartet die Ratingagentur, dass die Bank of England ihren Leitzins bis Ende 2024 um 0,75 Prozentpunkte senkt – beginnend mit Juni. Die erwartete Wende in der Geldpolitik dürfte auch den begonnenen Abschwung am britischen Immobilienmarkt begrenzen.

5.          Das US-Wirtschaftswachstum erweist sich bei rückläufiger Inflation als weitgehend solide, das Beschäftigungswachstum als relativ robust. Die US Fed hat ihren Zinserhöhungszyklus seit September unterbrochen. Creditreform Rating geht in ihrem Hauptszenario von einer ersten Senkung der Federal Funds Rate im Juni dieses Jahres aus.

Wirtschaftsausblick für unterschiedlichen Regionen
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Wirtschaftsausblick für unterschiedlichen Regionen

Entwicklung der Inflationsrate in Europa
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Entwicklung der Inflationsrate in Europa

Unter folgenden Link finden Sie die aktuellen als auch die vorherigen „Economic Briefs“ von

Creditreform Rating:

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